Werkzeug in der Hose

Letztens beim Caribou-Konzert hatte die halbe Arena das Ticket über Ntry gekauft und am Smartphone vorgezeigt. Es läuft also, größtenteils sogar ganz rund. Schritt zwei kommt bald. Wir haben uns mit Ntry über Schritt eins unterhalten. [Advertorial]

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»Geld ist ein ganz schlechter Ratgeber«, meinte Hannes Tschürtz noch vor acht Monaten, als Ntry von Departure mit 55.600 Euro gefördert wurde. Ohne solche Mittel, weiß er natürlich, wäre so etwas wie Ntry allerdings sehr viel schwerer. Der Chef von Ink Music (Garish, Bilderbuch, Clara Luzia, etc.) kennt viele Veranstalter, bekommt von tourenden Bands laufend Neuigkeiten zugezwitschert. Diesen soll Ntry das Leben erleichtern, aber nicht nur denen.

Was hat das Caribou-Konzert für Ntry gebracht?

Wir haben mittlerweile eine ganze Palette an Veranstaltungen abgewickelt – von mittelgroßen Musikfestivals mit mehreren tausend Besuchern über Filmfestivals, kleine Konzerte, Theatervorführungen, Konferenzen, Dia-Vorträge und Messen/Ausstellungen – es ist erstaunlich, wie weit das Feld des Ticketing eigentlich ist, es beschränkt sich bei Weitem nicht auf Konzerte wie das genannte. Jeder Event bringt natürlich ein gewisses Plus an Aufmerksamkeit für das Service. Wir bzw. auch die Veranstalter, die Ntry regelmäßig nutzen, haben eine »Lernkurve« bei Besuchern beobachtet – spätestens binnen zwei, drei Events kennen, verstehen und schätzen die Anwender das Service sehr. Caribou war wohl auch für viele ein Einstieg in das Thema mobiles Ticketing – ein Event wie dieser trägt also auch dazu bei, vielen die Scheu davor zu nehmen.

Habt ihr den Aufwand vor einem Jahr richtig eingeschätzt?

Ziemlich exakt sogar. Wir haben insgesamt sehr vorsichtig und schlank geplant, was bei der Departure-Jury sowohl kritisch hinterfragt als auch wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde. Wir haben bewusst nicht das Start-up-Hype-Spiel gespielt, um in einem Jahr die Firma riesig aufzublasen und teuer weiterzuverkaufen. Wir wollten ein sinnvolles, stabiles, gutes Service aufbauen, Fehler finden und korrigieren, und uns selbst schrittweise weiterentwickeln. Natürlich wäre das Projekt auch auf wesentlich größer skalierter Ebene interessant. Aber die Bodenhaftung, die Erfahrungen, die Kenntnis sowohl der Veranstalter- als auch der Technologieseite hat uns hier sehr gut in den richtigen Bahnen gehalten. Ich bin deshalb mit dem ersten Jahr wirklich sehr zufrieden. Der nächste Schritt folgt 2013.

Habt ihr derzeit mehr Stärken oder Schwächen?

Das ist letztlich eine sehr tiefgehende und ausführliche Frage. Ich wäre aber ein naiver Unternehmer, wenn ich sagen würde, wir hätten nur Stärken. Wir sind in einem ständigen Weiterentwicklungsprozess und haben noch einen riesigen Tiefenspeicher an umzusetzenden Ideen zur Verfügung … aber alles der Reihe nach. Ntry ist in seinem ersten Jahr sehr gut im Leben gelandet und hat sich absolut gut und unseren Hoffnungen und Erwartungen entsprechend entwickelt.

Was waren unvorhergesehene Hürden, auf die ihr getroffen seid?

Viele kleine, aber kaum wirklich unvorhersehbare oder unüberwindbare. Wir versuchen generell, das Service so einfach wie möglich zu halten und so aufmerksam wie nur möglich auf potenzielle Hürden zu achten. Das hat sich bewährt.


Wenn ich eure App öffne, bekomme ich keine Vorschläge für kommende Konzerte. Wie das?

Wir sind kein Ticketportal und streben nach wie vor auch nicht an, eines zu werden. Dafür gibt es genügend Dienste, der Aufwand so etwas anzubieten wäre enorm. Wir wenden uns explizit an Veranstalter, Künstler, Vereine, Bands, die den direkten Weg zu ihren Kunden gehen, mit diesen bereits im kommunikativen Austausch sind oder vorhaben, dies zu tun. Ntry ist in erster Linie ein großartiges Werkzeug. Die App ist dementsprechend auch in erster Linie ein Werkzeug für die Veranstalter und keine »Ich-such-mir-ein-Ticket-Anwendung«.

Manche verlegen sich aufs reibungslose Service, auf zufriedene Kunden, Google ist nie offline und schnell, andere versuchen ein Lebensgefühl auszustrahlen. Was ist Ntry?

Ntry ist einfach und nützlich, ein smartes Ticketing-Werkzeug für alle Veranstalter da draußen.

Derzeit sind für Dezember ganze elf Events im Angebot. Woran scheitert es, ein anständig breites Angebot zu haben?

Auf der Ntry-Seite erscheinen nur jene Veranstaltungen, die die Veranstalter selbst auch für die Ntry-Seite öffentlich zugänglich machen – da wir ja kein Ticketportal sind, ist das die freie Entscheidung eines jeden Veranstalters. Zudem ist Dezember wirkliche Low Season, gerade im Konzertbereich. Das bedeutet aber überhaupt nicht, dass nix passiert. Ich kann dir versichern, dass sich gerade jetzt im Hintergrund sehr viel tut und wir auch größer angelegte Kooperationen gerade mit sehr viel Eifer vorbereiten und abwickeln. Aber ich will ja nicht schon alles verraten, was 2013 bei uns passieren wird.

Eure Server sind ziemlich langsam. Wisst ihr das?

Ist das so? Ein unabhängiger Test bescheinigt uns jedenfalls einen Performancegrad von 96/100, der The Gap-Seite im Vergleich 71/100. Jedenfalls ist Performance ein großes Thema und wir versuchen beständig, sie weiter zu verbessern.

Wann werdet ihr Facebook und Twitter integrieren?

Die erweiterte und überarbeitete zweite »Version« von Ntry wird Anfang 2013 online gehen. Freu dich schon mal auf wirklich schöne und nützliche Features.

Hättet ihr das Projekt ohne Förderung von Departure auch angegriffen?

Ich denke ja, aber mit Sicherheit nicht auf diesem Level. Departure hat uns ermöglicht, die Grundentwicklung einigermaßen sorgenfrei in Angriff zu nehmen und sich auf das Wesentliche – nämlich die Produktqualität – zu konzentrieren. Jetzt kommt Schritt zwei – und der ist um nichts weniger spannend!

Departure Swot Blog

Stärken, Schwächen, Chancen, Gefahren – auf englisch abgekürzt S.W.O.T. – müssen am Anfang eines großen Projekts nicht immer klar sein, aber es hilft, sie zu kennen. Wenn öffentlich gefördert wird, hilft es nicht nur, dann muss es sein. Departure, die Kreativagentur der Stadt Wien, unterstützt das mit dem SWOT-Blog, der laufend beobachten wird, was aus neuen Ideen der Musikkreativen über die Jahre entsteht, was gelingt, was stirbt und daraus erwächst. In der ersten Folge: Ntry Smart Ticketing und Siluh Kickoff Europe.

www.ntry.at

www.departure.at

Dieser Artikel ist Teil einer engeltlichen Kooperation mit departure.

Bild(er) © Zack /Layabozi.com, ntry
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