Auf den Spirit kommt's an

Punk Is Not Dead – das beweist Moritz Bernhard aka DJ Moe (Pomeranze) mit der ersten Version seiner Veranstaltungsreihe Voodoo Kitchen. Dafür kocht er, gemeinsam mit verschiedenen Köchen ein mehrgängiges Menü, dass dann von seinen Gästen im Celeste Garten verspeist werden darf – inklusive Punk DJanes.

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Die Voodoo Kitchen will Essen und Musik in Form von Happenings verbinden. Um das umzusetzen, wird es in den nächsten Wochen Dinners, Food Pop-Ups, Flohmärkte und Musikprogramm mit unterschiedlichen Themen geben, denn wenn ein DJ kocht, passiert das im besten Fall unter einem musikalischem Stichwort. Das erste Thema der Voodoo Kitchen wird Punk sein. DJ Moe hatte die Idee zu der Psychedelic Food and Music Experience, die in den kommenden Wochen regelmäßig stattfinden wird. Anlässlich dieses spannenden Konzepts haben wir ihn interviewt.

Du wirst mit unterschiedlichen Störköchen (u.a. Bruder Jakob) in der Küche stehen. Wie sieht da die Rollenverteilung aus?

Sie sind die Künstler und ich ihre Muse, wenn man so will. Der Zauber ergibt sich aus dem Miteinander. Jeder bringt seine Erfahrung, seine Expertise und seinen eigenen Charakter mit ins Spiel.

Wieso hast du dich dafür entschieden, mit verschiedenen Kochkollegen zu arbeiten?

Das ganze Projekt hat im Grunde die Absicht Vielfalt in jeglichem Sinne zu feiern, somit gibt es auch mehr als einen Koch.

Kann man in der kleinen Celeste Küche überhaupt ein mehrgängiges Menü für 49 Leute kochen? Wie viel bringt ihr schon fertig mit?

Ich habe bei meinen bisherigen Koch-Happenings schon mit viel weniger Equipment für eine Menschenmenge gekocht. Es passiert alles vor Ort, mitgebracht werden nur regionale und saisonale Zutaten. Im Celeste bereiten wir uns im Vorhinein, zwei Tage lang, darauf vor.

Die Happenings sind ja thematisch – das erste findet unter dem Stichwort Punk statt. Musikalisch kann man sich darunter ja etwas vorstellen, aber wie sieht das kulinarisch aus?

Hier ein paar Highlights aus dem Punk Menü, wobei Feinheiten vor Ort spontan entstehen dürfen:

Mais-Kokos-Whiskeysuppe mit frischem Koriander und glasiertem Red Pork.

Pikante Baked Beans mit kleiner, selbstproduzierter "Britwurst", Wachtelspiegelei und Sauerampfer-Birnenchutney.

Für unsere vegetarischen Gäste:

Pastinakenrisotto mit Schnittlauch, Rotweinnüssen und Ziegenfrischkäse.

Es soll eine Veranstaltungsreihe werden und du hast schon ziemlich genau durchgeplant was in den nächsten Wochen alles passieren soll. Was machst du, sollte die erste Voodoo Kitchen doch floppen?

Wird sie nicht! Freunde und Bekannte wurden schon sehr sehr oft von mir verköstigt und freuen sich schon alle, dass was neues in der Stadt passiert… Unlängst war ich im Celeste als Gast und habe einem Wildfremden mein Vorhaben geschildert, woraufhin er mir 60 Euro in die Hand drückte und sich gleich 2 Plätze ergatterte. Auf den Spirit kommt’s an!

Du hast vor, zukünftig mehr Events mit DJs/Bands und Essen zu machen. Wie wichtig ist dir die Kombi von Essen und Musik?

Wie ich schon von Klein auf von meiner Mama gelernt habe, macht Essen glücklich und so ist es für mich auch mit Musik. Beim Party-Machen braucht man eine gute Unterlage, für unser aller Wohlbefinden und das unserer Mitmenschen.

Du bist als DJ Moe recht erfolgreich und hast vor – Ende des Jahres – aus der Voodoo Kitchen auch ein Plattenlabel zu machen. Welche Musikrichtung wirst du dort bevorzugt fördern?

Voodoo Spirit! Ich lege mich auf keine Genres fest. Ich werde mit afrikanischen Frauengesängen arbeiten, alles auf organischer Basis, einen Track für den Club und einen traditionell Afrikanischen auf der B-Seite.

Am Telefon hast du mir erzählt, dass du organische Musik wieder nach Österreich bringen willst. Wie ist dein Verständnis von organischer Musik, was können wir erwarten?

Wenn ich mir die derzeitigen Music Events in Wien ansehe, vermisse ich echtes Miteinander und leider auch oft qualitativ gute Musik. Um es überspitzt mit Iggy Pop’s Worten zu sagen "It’s Fake!", wobei ich schon auch sehr sehr gerne zu ausgewählten Techno-Happenings gehe.

Als DJ Moe lege ich seit 7 Jahren nur mit Platten auf. Anfänglich 60s Garage Rock – inzwischen bin ich bei World Music angekommen. Mein Ziel der letzten 2 Jahre ist eine szenenübergreifende Fusion von "Elektro Boys & Girls" und "Blumenkindern". Ganz im Sinne von "Music, Flowers and Peace!"

Ein Traum von dir wäre es, eine Gulaschkanone zu besitzen. Wen würdest du gern damit abschießen?

Ich habe ein sehr friedliches Gemüt und werde niemanden abschießen. Wenn, dann kommt heißes Chili zum Einsatz, das am nächsten Tag beim Scheißen rausschießt und weh tut.

Wer sich nach dem Essen noch schnell einen Iro schneiden lassen will, kann das übrigens bei der Frisurenmeisterin Miss Ete Petete tun.

Das erste Dinner der Voodoo Kitchen findet am 13.5 im Celeste statt und ist auf 49 Teilnehmer beschränkt. Hier die E-Mail Adresse für die Anmeldung: contact@voodoo-kitchen.com. Die zweite Voodoo Kitchen findet am 20.5 statt, dafür ist keine Anmeldung nötig und es wird einen Vintage Markt geben. Mehr Infos gibt’s hier.

Bild(er) © holy-shut.us, Paul Pieper, DJ Moe, Negra Kali Ma
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