Behind the Scenes

Am 9. Juni wird die Modenschau der Universität für Angewandte Kunst stattfinden. Bei einem ersten Fotoshooting im Looshaus am Michaelerplatz dürfen zwei Studierende der Angewandten ihre bereits designten Kollektionen vorstellen. Wir haben mit den beiden über ihre Arbeiten gesprochen.

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Die alljährliche Modenschau der Angewandten braucht natürlich Vorbereitung. Wir durften Studierende des Modedesigns und der Fotografie-Klasse bei einem der ersten Shootings begleiten. Zugegeben, es war etwas stressig. Neben hektischen Fotografinnen, schweigenden Models und einem Typ mit Hund, der über einen Senffleck auf seinem Sakko schimpfte, gab Kekse, Mineralwasser und das typische Chaos, das man eh erwartet. Im Obergeschoss der Raiffaisenbank war es dann überraschend ruhig, so genug Zeit war, Lila John und Raphael Caric zu interviewen. Beiden taugt der Retro-Stil, sie wollen Elemente aus früheren Jahrzehnten zeitgenössisch interpretieren.

Lila – Handcraft, sportlich, urban

Beim Fotoshooting präsentierte Lila zwei ihrer bisher designten Kleidungstücke. Zum einen eine weißen Hose, kombiniert mit Tanktop und sportlichem Trenchcoat. Häkelbuchstaben, die den Satz "He leans grade" aus der Serie "My so called life" wiedergeben, zeigen, dass sie "gerne mit Referenzen aus Jugendkultur und der Fernsehmusikindustrie spielt". Das zweite Outfit ist die Kombination aus einer dunkelgrünen Hose, einem Samtbody und einem kimonoähnlichen Mantel mit halbversteckten Stickereien. Die Designerin mag Handcraft-Elemente, die aber anstatt altbacken zeitgenössisch interpretiert werden. Die Erwartungen der 30-Jährigen sind bescheiden. "Ich lasse mich heute einfach überraschen. Mich interessiert der Blickwinkel von außen auf meine Mode, wie Leute darauf reagieren."

Raphael – Theatralisch, martialisch, klassisch

Der Student bezeichnet sich selbst schon als Modedesigner. "Ich mache ja seit vier Jahren nichts anderes." Für das Fotoshooting hat der 24-Jährige zum einen ein weißes Hemdkleid, zum anderen ein schwarzes, sehr durchsichtiges Strickkleid entworfen. Weiß und schwarz – also klassisch? Auch, es geht ihm aber mehr darum, "die sexuelle Wahrnehmung von weiblichen Körpern, die in der modernen Popkultur komplett übersättigt sind, in einer dezenteren Form darzustellen". Dabei soll die Mode weder prüde noch frivol wirken. Auch Raphael steht auf Retro, verwendet Flanellstoff und Stehkrägen. Immer zeitgemäß interpretiert, bitte. Raphael nutzt das Fotoshooting, um zu sehen, wie seine Kleidungstücke in der Realität funktionieren und wie diese in Bewegung, mit Licht und Farbe aussehen.

Aktuell finden an der Universität für Angewandte Kunst Wien einige Veranstaltungen statt. Infos dazu gibt’s hier.

Wir bedanken uns herzlich bei Alicia Pawelczak aus der Klasse für Fotografie für die Fotos.

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