Lo-Fi-Pop-Werkschau: »Sub Divide«, das Debütalbum von Lime Crush

Irgendwo zwischen Lo-Fi-Indie, Twee, Riot Grrrl und DIY-Punk hat das Wiener Quartett Lime Crush seine Nische gefunden. Veredelt wird das nun vorliegende Debütalbum der Band durch einen Gastbeitrag von Indie-Legende Calvin Johnson.

© Fettkakao Records

Seit beinahe fünf Jahren sind Lime Crush ein Fixpunkt im heimischen Lo-Fi-Pop-Underground. Mit »Sub Divide« veröffentlicht das Quartett nun sein Debütalbum, das eigentlich eine kleine Werkschau über das bisherige Schaffen darstellt. Mit »Graveyard«, »Baby«, »Honk Tonk«, und »Never« kennt man nämlich vier der zwölf Songs bereits von der selbstbetitelten 7″ (2015) bzw. der Split-7″ mit Alte Sau (2016). Für »Sub Divide« wurden allerdings auch diese Nummern neu aufgenommen und mit Gästen wie Nadia Buyse (auch bekannt als Dubais; Gesang) bzw. Adrienne C. N. Berry (Saxofon) neu interpretiert.

Mehr Kollektiv als Band

Lime Crush, also Veronika Eberhart, Andi Dvořák, Nicoletta Hernández und Philipp Lampert, funktionieren ja eher wie ein MusikerInnen-Kollektiv und weniger wie eine klassische Band. Instrumente und Mikros werden nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne regelmäßig getauscht, wodurch sich eine gewisse Ästhetik ergibt, die irgendwo zwischen Lo-Fi-Indie, Twee, Riot Grrrl und DIY-Punk eingeordnet werden kann. Einer der größten Förderer dieser Sounds und Genres war in den letzten Jahrzehnten Indie-Legende Calvin Johnson (Beat Happening, Dub Narcotic Sound System) mit seinem Label K Records. Dass er beim Song »I Don’t Wanna Die Alone« Gast-Vocals beisteuert, darf durchaus als Auszeichnung verstanden werden.

Eben dieses »I Don’t Wanna Die Alone« zählt gemeinsam mit dem altbekannten Hit »Graveyard«, »Break The Spell«, der Love-Coverversion »Can’t Explain« (Andi Dvořáks Gesangsleistung muss hier extra positiv erwähnt werden) und der Pork-Coverversion »Wicked Ways« (das Saxofon!) zu den größten Ohrwürmern der Platte, die insgesamt sehr facettenreich ausgefallen ist. All jene, die sich musikalisch im Lo-Fi-Bereich der späten 80er und 90er wohlfühlen, werden auch »Sub Divide« heiß lieben und einen Zugang zum Humor von Songs wie »Pizza bleibt« finden. Sollte sich noch jemand fragen, von wem das abgefahrene Bild am Frontcover der Platte stammt, der/dem sei abschließend verraten: Es trägt den Titel »Offshore Creativity« und ist von Ashley Hans Scheirl.

Lime Crush »Sub Divide«

»Sub Divide« von Lime Crush ist am 13. Juli 2018 bei Fettkakao Records erschienen.

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