»RoboCop Rogue City«: Richtig gutes Fanservice

»RoboCop Rogue City« übersetzt viele Elemente des Originalfilms gekonnt in ein Game – und macht Fans richtig Freude!

Ein Screenshot aus dem Spiel »RoboCop Rogue City« auf dem RoboCop zu sehen ist.
© Nacon

»Robocop«, der Film von Paul Verhoeven aus dem Jahr 1987, ist ein kultig verehrtes und in vieler Hinsicht komplexes Highlight. Der Titel ist albern und hat beim Versuch das Projekt aufzusetzen schon zu Problemen geführt, die Gewalt und der Law-and-Order-Zynismus werden durch die Story und die Seite auf die sie sich letztlich stellt, nur zum Teil aufgefangen. Auch wenn die Bösewichter letztlich in Anzügen in einem Techkonzern sitzen, so wird die grobe Skizzierung der Outlaws auf ihren Motorrädern nie aufgehoben. Die Armen auf der Straße werden in ihrer Alkohol- und Drogenabhängigkeit nur teilweise mit Empathie bedacht. Diese überwältigende Mischung aus bösem Humor, Amoral, Action und gleichzeitig großer Sehnsucht nach dem Menschlichen (im Roboter-Menschen) waren bisher und in allen Sequels und Reboots schwer bis nicht wiederholbar. »RoboCop Rogue City« macht hier alles richtig.

»Robocop Rogue City« nimmt nun das Thema auf – offensichtlich gemacht von Fans des Original-Films. Im Spiel gibt es keine Vorgeschichte, sondern Alex Murphy ist schon RoboCop. Aber nach einem ersten, recht Action geladenen Level wird das Gameplay breiter. Zwischen den Abschnitten gibt es Bewertungen und psychologische Gespräche in denen RoboCops Identität verhandelt wird. In den einzelnen Levels, die mehrfach die gleichen Schauplätze besuchen meist kleine offene Spielwelten sind, gilt es Detektivarbeit zu leisten, in Storymissionen weiter zu kommen und Nebenaufträge zu erfüllen. Dabei kommt immer wieder ein wirklich gelungener Humor zum Vorschein. Die Shooter-Abschnitte spielen gekonnt alle Klischees: Hier gibt es das Roboter-Visier, das Gegner kennzeichnet, ebenso, wie brutale Sounds wenn diese getroffen werden. RoboCop steuert sich dabei nicht all zu agil.

Ein Screentshot aus dem Spiel »RoboCop Rogue City« zeigt die heruntergekommenen Straßen von Detroit.
© Nacon

Technisch passiert all dies auf einem Niveau, das den RoboCop glänzen lässt, aber sonst mit aktuellen Hochglanzspielen nicht ganz mithalten kann. Aber auch überhaupt nicht muss. Denn erstes hat schon die Vorlage mittlerweile mehr als nur ein wenig Alterscharme und zweites sind es das Gameplay und der Witz des Spiels, die unterhalten.

»RoboCop Rogue City« ist zurecht ziemlich erfolgreich und macht Fans des Films richtig große Freude, da es nicht nur die Optik und Setting übernimmt, sondern auch darum bemüht ist, dessen Humor und auch seine Zweispältigkeiten aufzunehmen. Erstklassiges Fanservice!

»RoboCop Rogue City« ist bereits für PC, PS5 und Xbox Serie X | S erschienen.

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