Verschwendete Jugend?

Eine der kontroversiellsten wie einflussreichsten Bands deutscher Zunge brettert am 5. Februar noch einmal in Wien.

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Über 30 Jahre ist DAF im Geschäft, holt sich immer wieder mal den Frühlingshauch der Jugend rein. Klar, damals war das zumeist als Duo agierende Beat-Gewitter mit Pink-Mind irgendwo zwischen EBM und NDW weit vorne im Trend. Der Electro hat sich bis in die Gegenwart per Metamorphosen passabel frisch gehalten und prosperiert. Zudem beherrschten Stimme Gabi Delgado-López und der sauber Musik-Gelehrte Rhythmiker Robert Görl das Spiel mit den Symbolen und den Medien. Schon damals. Das, was uns Rammstein konsequent vortanzen, brachte schon in den frühen Achtzigern nicht enden wollende Diskussionen mit sich. Lack, Gummi und Leder kombiniert mit militärischen Requisiten und extra kühlen Texten.

Besonders der Klassiker “Der Mussolini“ sorgte für Aufregung, aber auch solche Bretter wie „Verschwende deine Jugend“, „Ein bißchen Krieg“ oder „Die Götter sind weiß“ machten die Tanzfläche der geneigten Disco zum Diskussionsforum zwischen Pogo und Schweiß. Das ewige Wechselspiel zwischen den Attributen von Rechts und Links rieb sich selbst auf, klare Aussagen oder Dementis wurde beständig umgangen. Immerhin spielen DAF ihren kommenden Wien-Gig nicht auf einem Ball in der Hofburg, sondern in der alternativ ausgelegten Szene Wien. Tatsächlich schaffte es die Deutsch Amerikanische Freundschaft aus dem Wuppertal 1981 trotzdem mit der als unterkühlte Ballade angelegten Nummer „Der Räuber und der Prinz“ sogar an die Spitze der heimischen Hitparade. Erstaunlich aus dem Heute begutachtet. Aber das steht auf einem längst vergilbten Blatt.

DAF

Sonntag, 5. Februar 2012

Szene Wien

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