Don’t Call It A Comeback Yet

Als Ende letzten Jahres mehr oder weniger überraschend bekannt gegeben wurde, dass das Urban Art Forms wieder nach Wiesen – also nach Hause – zieht, war die Begeisterung groß. Nach drei Festivaltagen reisen wir mit gemischten Gefühlen ab.

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Regierte in den letzten Jahren eher Gigantomanie was Line-up, Gelände und Setting betraf, so versuchte man sich dieses Jahr auf die Wurzeln des Festivals zurückzubesinnen – viel Raum für Visual Arts, ein breites Spektrum der elektronischen Spielarten und starke Repräsentation der österreichischen Szene. Schnell wurde mit den Catchphrases "Back To Where Your Heart Beats" und "No EDM" versucht deutlich zu machen, dass man es ernst meint.

Vor Ort funktionierten einige Dinge besser als erwartet, einiges fiel aber unterm Strich unbefriedigend aus – allen voran das leidige Thema Curfew. Ein elektronisches Festival, bei dem die letzte Bühne um vier dicht macht und die anderen schon früher, kann man schwer akzeptieren – Behördensituation hin oder her. Auf Festivals mit elektronischer Musik soll man tanzen können, bis die Sonne aufgeht und noch viel länger. Das ist auf anderen Festivals einfach so. Irgendwo sollte immer der Bass regieren.

Endlich wieder daheim

Und auch die Mainstage warf mehr Fragen auf, als sie beantwortete. Zu viel verschiedene Stile in zu kurzer Zeit. Klar, Drum ’n’ Bass funktioniert noch immer am besten, davon zeugte die meist rappelvolle Futurebeatz-Stage, ein stringenteres Booking bringt dann aber alle weiter, nicht zuletzt auch den Kartenverkauf.

In anderen Bereichen wie z.B. dem lieblos gestalteten Stagebereich abseits des Kerngeländes ist ebenfalls viel Luft nach oben. Aber zumindest im guten, alten Zelt, der Mainstage, war es heimelig. Das Festival profitiert definitiv vom Umzug ins traute Heim – Wiesen ist und bleibt der gemütlichste Festival-Playground Österreichs. Die Stimmung war durchwegs sehr gut.

Positives Highlight musikseitig blieb einmal mehr die Red Bull Music Academy, die mit einigen Schmankerl aufwartete, leider aber weniger Festivalbesucher anziehen konnte, als sie verdient hätte. Letzten Endes bleibt dann wohl nichts außer abzuwarten, ob das UAF nächstes Jahr wieder umzieht, ob man es doch wieder mit EDM probiert und wo unser Heart 2016 beaten wird.

Fotos vom ersten Tag Urban Art Forms 2015 von Patrick Münnich gibt es hier.

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