Wie verändert die 24-Stunden-U-Bahn die Clubkultur?

Seit 3. September 2010 fährt in Wien an Wochenenden und vor Feiertagen die Nacht-U-Bahn. Im Fünfzehn-Minutentakt bringt sie Nachtschwärmer quer durch die Stadt an ihr Ziel. Die extra eingesetzten uniformierten Ordnungshüter sind schon wieder passé, von Übergriffen oder vermehrten Gewalt- und Drogendelikten wird nicht berichtet. Nur ein per Handy gefilmter Koitus sorgte in den Medien […]

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Seit 3. September 2010 fährt in Wien an Wochenenden und vor Feiertagen die Nacht-U-Bahn. Im Fünfzehn-Minutentakt bringt sie Nachtschwärmer quer durch die Stadt an ihr Ziel. Die extra eingesetzten uniformierten Ordnungshüter sind schon wieder passé, von Übergriffen oder vermehrten Gewalt- und Drogendelikten wird nicht berichtet. Nur ein per Handy gefilmter Koitus sorgte in den Medien für kurze Erregung, großteils für Lacher. Die Nacht-U-Bahn bietet dabei nicht nur für Jugendliche einen Mehrwert, sondern auch für Club- und Barbetreiber. Glaubt man zumindest. Da die Besucher nun nicht mehr nach Betriebsschluss mit dem Taxi kommen, sollten sie auch mehr Bares haben, das sie in der Location ihres Vertrauens ausgeben können. Das wäre logisch. Dass Menschen nicht immer von Ratio getrieben werden, ist das andere. Lockten die Veranstalter bisher ihre Besucher mit ermäßigtem Eintritt vor Mitternacht, kommt es nun immer öfter vor, dass die Tanzflächen bis zwei Uhr Früh fast leer bleiben. Dafür geht es danach vor den Türen oft turbulent zur Sache, da sich das Vorglühen daheim um ein bis zwei Stunden verlängert und somit der Heiterkeitsspiegel und die Selbstüberschätzung der Besucher steigen. Ist der Rausch dann doch heftiger als geplant, bringt einen das Taxi doch noch am sichersten nach Hause. Aber reichen den Taxilenkern diese Einkünfte in Anbetracht etwaiger Gewinneinbußen? Auf jeden Fall ist die 24-Stunden-U-Bahn ein kleiner Schritt in Richtung internationaler Metropole. Die Eingewöhnungsphase ist bald vorbei, doch wie gravierend sind die Auswirkungen der Nacht-U-Bahn wirklich?

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