Spiel und Serie lassen sich doch verbinden!

Was Quantic Dream (»Heavy Rain«, »Beyond: Two Souls«) immer wollte, aber nicht schafft: Remedy hat für Xbox One und Windows 10 ein modernes, gelungenes Adventure- und Actionspiel rund um Zeitreisen entwickelt. Mit dabei Seriendarsteller wie Aiden Gillen (»Game Of Thrones«).

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Zuerst hat Remedy in »Max Payne« auf Knopfdruck die Zeit verlangsamt, um Slow-Motion-Shootouts in schönster John Woo-Manier zu ermöglichen. Dann haben sie mit »Alan Wake« das Episodenhafte von TV-Serien mit einem Setting von David Lynch oder Steven King kurzgeschlossen. Und nun gibt es mit »Quantum Break« alles auf einmal.

»Quantum Break« bietet jenen, die nicht an Multiplayer interessiert sind, einen Abenteuer- und Actionhybriden. Der Spieler übernimmt die Rolle von Jack Joyce, der nach Jahren an seine Uni zurückkehrt, um dort seinen ehemaligen Freund, den Wissenschaftler und Unternehmer Paul Serene zu treffen und diesem zu helfen. Bei der Ankunft stolpert er in Proteste gegen die Monarch Solution Corp und Paul lässt ihn Zeuge von Zeitreise-Experimenten werden – die rasch schief gehen und die Erde mit dem »Ende der Zeit« bedrohen. Jack muss nun seinem Bruder Will, ebenfalls einem Wissenschaftler helfen, dies zu verhindern.

Beim Gameplay schöpfen Remedy aus dem dabei Vollen. Es gilt allerlei Gegenstände zu finden und kleine Adventure-Rätselaufgaben zu lösen. Und dazwischen gibt es ordentlich Action, die von Jacks neuer Fähigkeit die Zeit zu kontrollieren Gebrauch macht. So kann Jack Gegner in Zeitkapseln einschließen, diese beschießen und bei deren Zusammenbruch knallen die Geschosse auf einmal auf die Gegner. Ebenso kann er sich schneller bewegen als die Umwelt oder die Zeit nützen, um Schutzzonen zu errichten. Das alles macht die Action leicht chaotisch, aber irgendwie auch übergroß und verspielt.

Am Ende jedes Kapitels muss der Spieler eine Entscheidung für Paul treffen, die dann den Fortgang des Spiels beeiflusst, aber auch bestimmt was in nun folgenden Seriensequenzen zu sehen ist. Statt langer Zwischensequenzen gibt es nämlich rund 20-Minütige real gedrehte Abschnitte im Stil von TV-Serien, die den Story-Verlauf weiter bringen. Diese sind wie einzelne andere Aspekte nicht nur gelungen, sondern eher mittlerer Action-Standard. Sowie die Adventure-Szenen nicht mit jenen von etwa »Rise Of The Tomb Raider« mithalten können und die Schießereien nicht so präzis sind wie in aktuellen Shootern.

Dafür nutzt »Quantum Break« sein Setting und seine Story für grafische Eskapaden in den Spiel und Serien-Szenen. Da lösen sich Figuren immer wieder in Bestandteile auf und gehören durch die Zeitstörungen hervorgerufene Glitches zum gelungenen Erscheinungsbild. Außerdem gibt es große Gebäude und andere Settings zerstörende Vorgänge – die in der Zeit vor- und zurückbewegt werden können. Zuträglich ist außerdem die Tatsache, dass die wichtigsten Rollen von durchaus bekannten Schauspielern übernommen werden: Shawn Ashmore aus »X-Men« ist Jack Joyce, Dominic Monaghan aus »Lost« sein Bruder Will und Aiden Gillen aus »Game Of Thrones« Paul Serene.

All das macht das Spiel zu einem außergewöhnlichen Titel. Letztlich gelingt hier, woran David Cage von Quantic Dream (Zufall?) zumindest mit »Beyond: Two Souls« gescheitert ist: Ein storylastiger Hybrid, der viel Wert auf seine Figuren legt und mit Story und Action zu überzeugen weiß.

»Quantum Break« erscheint am 5. April für Xbox One. Eine Windows 10-Version folgt (gratis für alle Käufer der Xbox One-Version).

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