Grusel auf dem Suizid-Hügel

Ein Berg voller Geister, die euch bedrohen. Gruselig? Ja, aber da ging schon mal mehr. Ein jenseiter Streifzug mit der Technik von Gestern.

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Die japanische Gruselserie "Project Zero" war schon immer ein Underdog. Eigentlich schade, schließlich verbirgt sich hinter der durchdachten Spielidee eine gemächliche, jedoch spannende Geisterjagd. Nun gibt es Teil 5 für eine Plattform, die dank ihres Controllers ideal dafür scheint: Nintendos WiiU. Das Gamepad dient als "Camera Obscura", die – wird sie zum Bildschirm gehalten – jederzeit einsatzbereit ist. Dabei kommt es aufs Timing an: Nur wer Gegner während ihres Angriffs fotografiert, teilt maximalen Schaden aus. Mit der Zeit gelingen Combo-Aktionen, stärkere Linsen und Fotofilme wollen gefunden werden, um zusätzlich Stärke und Reichweite der Kamera zu erhöhen oder den Spuk zu verlangsamen.

Berg des Todes

Diesmal bildet der verfluchte Berg Hikami den spielerischen Hintergrund, der in Japan ob der dortigen zahlreichen Selbstmorde von Jugendlichen zu trauriger Berühmtheit gelangte. Heldin Yuri Kozukata, übersinnlich begabt, kehrt immer wieder dorthin zurück, um die Schicksale der Toten zu ergründen – begleitet von einer Freundin, die eine Freundin sucht. So entfaltet sich ein Verwirrspiel rund um vermisste Personen und deren Verbleib; irgendwann taucht dann auch die namensgebende Priesterin auf.

Das Spielgebiet entpuppt sich als recht groß, darf jedoch nicht frei erkundet werden; stattdessen schreiben einzelne Kapitel den Weg vor. Seherische Fähigkeiten der Heldin ersparen einiges an Sucharbeit, aufgrund des teils intensiven Backtrackings ("fotografiere etwas ganz am Anfang des Levels und kehre wieder") werden dennoch viele Kilometer zurückgelegt. Neben Wäldern und Berghängen locken zudem Tempel, Höhlen und verlassene Gebäude zur Erkundung. Praktisch ist die stets einblendbare Karte am Gamepad, die für Orientierung in den verschachtelten Levels sorgt.

Abnützungserscheinungen

Als unterhaltsam erweist sich das Spielprinzip immer noch, obgleich "Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers" einige Schwächen aufweist. So ist etwa die Inszenierung hölzern, die Figuren wirken gelegentlich ziemlich leblos (nicht nur die Toten). Ein deutlich reduzierter Schwierigkeitsgrad mag Neulinge anlocken, für Kenner der Reihe dagegen ist Unterforderung vorprogrammiert. Dafür lockt es Sammler und Completionists mit freischaltbaren Helden und Kostümen. Apropos: Die einzig physische Version des Spiels bei uns (alternativ steht im eShop ein Download zur Verfügung) ist die "Limited Edition": mit alternativem Steelcase, Artbook, Poster und einigen Fotos. Schön!

»Project Zero: Priesterin des schwarzen Wassers« ist bereits für WiiU erhältlich.

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