Kein Platz für Britcoms

Britischer Humor ist nicht tot. Auch wenn seit John Cleese nicht mehr viele britische Comedies bei uns im Fernsehen laufen, gibt es seit der Jahrtausendwende genug „Bollocks“, „Twats“ oder „Bloody“ im „Telly“ zu sehen. Nur halt nicht bei uns. Wir haben unsere Top 10 der witzigsten Britcoms der letzten 15 Jahre zusammengefasst.

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Mr. Bean verpasst der Queen einen Headbutt, ein Buch mit der fett gedruckten Aufschrift „Don’t Panic“ sorgt für Panik und Schwanzus Longus ist eben lustig, weil Schwanzus Longus halt. All diese Szenen gehen in die Geschichte der lustigsten TV- oder Film Momente ein. Und was haben sie gemeinsam? Die Genies dahinter kommen alle aus Großbritannien. Britischer Humor ist gewöhnungsbedürftig wie Curry mit Striezel und doch empfehlenswert. Der große Unterschied zwischen englischem und US-amerikanischem Humor ist roh und trotzdem schwarz. Wohingegen die Amis ihre TV-Serien auf 25 Episoden in die Länge ziehen und es von Staffel zu Staffel immer „soapiger“ wird, setzen die Briten auf kurzlebigen Humor – knallhart und direkt.

Ja viel origineller und retro

Es hat schon einen Grund wieso die Amis lauter britische Serienformate kaufen und wir diese dann im deutschen Fernsehen schlecht synchronisiert anschauen können. Sie sind einfach massentauglicher, benutzerfreundlicher und man kann nebenbei seine Stofftaschentücher bügeln. Außerdem ist der Zeitgeist von britischen Comedies oftmals weit entfernt. Vielleicht ist auch einfach Großbritannien vom Zeitgeist weit entfernt. Trotzdem schwören coole Hipster Kids auf alten britischen Humor, weil es ja so viel origineller und mehr retro ist. Ein weiteres Kriterium der Briten – selbst bei zeitgenössischer Produktion, sehen die Serien halt irgendwie doch retro aus.

Doch, was geschah nach Fawlty Towers?

Haben die Briten ihren Humor verloren oder interessiert sich einfach keiner mehr dafür? Ab und zu läuft eine schlecht synchronisierte britische Serie auf Comedy Central. Aber bis der ottonormal Wiener bis in den dreistelligen Kanalbereich geschalten hat, hört man vielleicht noch ein „Bollocks“ zum Schluss und der Spaß ist schon wieder vorbei. Natürlich kennt man Namen wie Ricky Gervais, Simon Pegg, Nick Frost oder Chris O’Dowd aus Hollywood, aber wofür sollte man sie wirklich kennen?

In Zeiten von Netflix oder legaler, illegaler, scheißegaler Streaming-Dienste können wir uns sowieso erfreuen, dass es diese Serien nicht bei uns spielt – denn mit der Synchronisation geht so einiges an Humor verloren. Trockener, dreckiger, royal Humor. Fernsehen ist sowieso überholt. Doch welche britischen Comedies der letzten 15 Jahre sind es wert, mal den Computer anzuwerfen und sein British English etwas zu verbessern? Unsere Top 10 haben wir in dieser unverbindlichen Fotostrecke zusammengefasst. Disclaimer: Wir warnen vor einer Überdosis Ricky Gervais Produktionen und haften für keine spontanen Vorfälle von Binge-Watching.

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