Von der Sündenmeile zur Kunstmeile und retour

Matrosenmütze auf und ab in den hohen Norden – das Hamburger Reeperbahn Festival wird 10.

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Das Reeperbahn Festival wird 10. Im diesjährigen Programm steckt also alles, was die Veranstalter über ein Jahrzehnt verteilt gelernt und gefeiert haben. Und auch, woran sie immer geglaubt haben – nämlich dass Hamburg und seine Bewohner bereit für ein großes urbanes Clubfestival mit Bildungsanspruch sind. Das Programm ist auf jeden Fall wieder ziemlich reichhaltig und darauf bedacht, Newcomern aus der ganzen Welt eine Plattform zu bieten: Neben zahlreichen Showcase-Konzerten stehen auch noch Kunst-Installationen, Visuals, Literatur und Film am Timetable. Außerdem noch Programme und Konferenzen für Unternehmen und Organisationen aus der Musik- und Digitalwirtschaft.

Das Reeperbahn Festival hat als reines Musikfestival angefangen und ist im Laufe der Jahre zu einem bunten Kunst-Festival und einer wichtigen Business–Drehscheibe für die Musikwirtschaft herangewachsen. Rund um "die sündigste Meile der Welt", die Hamburger Reeperbahn im Stadtteil St. Pauli, spielt sich hier während des Festivals ein ziemliches Konstrastprogramm zu dem ab, wofür man sich sonst so auf den Kiez verirrt. Zentrum des Festivalspaßes und sonstigen Vergnügens ist der Spielbudenplatz an der Südseite der Reeperbahn.

Gründe dafür, in den hohen Norden zu fahren, um Party zu machen und sich vielleicht auch ein bisschen popkulturell zu bilden, gibt es also viele. Die sechs wichtigsten haben wir herausgegriffen.

600 Programmpunkte

Das sind fast doppelt so viele wie ein ganzes Jahr Tage hat – umgerechnet also fast zwei Jahre feine Sounds und Visuals aus aller Welt. Obwohl es eigentlich 10 Jahre sind. Denn 10 Jahre Erfahrung stecken in diesem Festival, dessen Musikprogramm sich heuer von Sizarr über James Morrisson bis hin zu William Fitzsimmons erstreckt.

30 000 Besucher

Das ist für Menschen aus Kleinstädten wie Leoben, Krems oder Amstetten so, als ob ihre ganze Stadt auf einmal Party machen würde. Fällt aber in Hamburg nicht so auf – vielleicht geraten manche Besucher doch tatsächlich und wortwörtlich in den Sog des Festivalwahnsinns rund um den Hamburger Spielbudenplatz und verschwinden spurlos.

70 Spielstätten

Das sind 70 Chancen sich zu verlieren. Im guten wie im schlechten Sinn. Und auch die Chance, an 70 verschiedenen Orten gute Musik zu hören, feine Visuals zu sehen oder bei Keynotes und Filmen etwas zu lernen. Das Zentrum des Festivals – der Spielbudenplatz – hält hoffentlich was er verspricht.

934 km von Wien nach Hamburg

Das sind nur einenhalb Stunden mit dem Flugzeug oder neuneinhalb Stunden mit dem Auto. Kann man also machen. Mit einem Deutschland-Roadtrip verknüpfen oder auch einfach durchrauschen. Um sich dann – im hohen Norden angekommen – musikalisch berauschen zu lassen.

74,4 Kilogramm wiegt der Durchschnittshamburger

Hört sich nach gut und günstig an. Es lohnt sich also scheinbar auch die kulinarischen Landschaften Hamburgs zu erkunden. Wer viel tanzt, kann viel essen.

5.429.894 Menschen leben in Finnland

Die Chance, dass hier gute Musik produziert wird, die man in diesem Jahr beim Festival mit dem thematischen Länderschwerpunkt "Aus Finnland" dann um die Ohren geschleudert bekommt, ist also recht groß. Außerdem ist das finnische Bildungssystem sehr gut. Keine schlechten Voraussetzungen.

Das Reeperbahn Festival findet von 23. bis 26. September in Hamburg statt. Tickets dafür gibt es hier.

Bild(er) © 3) spiegel.de 4) n-joy.de
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