Taillentwister im Wiener Dritten

Schöne Taille und elegante Kurven, eben alles was äh…..ein Architekt begehrt. Ein Gebäude mit Hüftknick soll das neue Wahrzeichen Wiens werden.

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Moderne Architektur kennt viele Formen. Kreise, Trapeze, Dreiecke, unendliche scheinende Bauhöhen. In Wien-Landstraße soll 2016 ein Hochhaus gebaut werden, das es in dieser Form eigentlich noch nirgends gibt, nämlich ein in sich drehendes Gebäude mit Hüftknick. Ein Hochhaus mit Taille sozusagen. Dynamisch und grazil, so wirken zumindest die 3-D Entwürfe. Ja, es handelt sich um ein Gebäude, aber schön sein können bekanntlich viele Dinge.

Spaceships und kluger Twist

Nachdem mit dem Bau der neuen WU-Bibliothek bereits Star-Architektin Zaha Hadid die Stadtfassaden Wiens mit einem Raumschiff-ähnlichen Gebäude beschmückt hat, soll es diesmal ein twistender Büro-Tower werden, konzipiert vom niederländischen Architektenbüro MRVDV. Die Planer aus Rotterdam stehen für experimentelle Bauweisen und Formgebungen, zu bestaunen in Madrid, Jakarta, Kopenhagen oder Korea.

Wie kommt es dazu? Die Wiener Gasometer, die ja selbst schon eine Art Augenweide sind, planen einen attraktiven Zuwachs. Um dies zu ermöglichen und zugleich die Bebauungsvorschriften der Stadt einzuhalten, hat man sich für eine taillierte Formgebung entschieden. Die Regelung sieht nämlich vor, dass anliegende Gebäude nicht länger als 2 Stunden pro Tag, abhängig von Jahreszeit, beschattet werden dürfen. Der Effekt der Bauweise soll somit Licht und Schatteneinschlag regulieren. Der Tower selbst wird 110 Meter hoch werden, 30 Stockwerke beeinhalten und von einer Glasfassade geziert sein. Individuell gestalten möchte man die Etagen der Geschäftsräume und Wohnungen, geplante Fertigstellung 2018.

Böse Zungen und Internettrolle werden jetzt behaupten, Geld werde an falscher Stelle investiert. Wir möchten aber einwerfen, solange Bürogebäude trotzdem gebaut werden, was ja ständig passiert, darf es sich gerne um architektonisch herausragende Bauten handeln. Landstrasse hat ja bisher keine übertrieben auffällige Skyline.

2016 ist noch Zukunftsmusik, ein bisschen stolz fühlen wir uns aber jetzt schon, wenn so ein Gebäude für Österreich angekündigt wird. So ähnlich muss sich Richard Lugner aka Mörtel vorkommen, mit seinen Spatzis und Mausis.

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